Ortsbeschreibung

Mitten im Tal der Mümling zwischen Bad König und Höchst liegt Mümling-Grumbach, eine kleine Gemeinde mit ca. 1400 Einwohnern. Mümling-Grumbach ist ein Ortsteil von Höchst im Odenwald mit 1370 Einwohnern – ca. 180 m über dem Meeresspiegel. Und das ist etwa 18 km von Erbach, oder 35 km von Darmstadt, oder 30 km von Aschaffenburg entfernt. Das Dorf liegt im hessischen Odenwald, im Mümlingtal zwischen Höchst und Bad König.

Der Ort ist umgeben von leicht ansteigenden, mit Misch- und Nadelwald bewachsenen Bergen. Wahrzeichen von Mümling-Grumbach ist die Bergkirche. Fast malerisch erhebt sie sich vom Osthang des Mümlingtals. Den Autofahrern sollte sie an der einzigen Ampel in Mümling-Grumbach auf der B45 zwischen Höchst und Bad König auffallen.

Erholungssuchende bietet diese hessische Mittelgebirgslandschaft eine intakte Natur und die Ruhe eines wenig touristisch erschlossenen Gebietes.

Der Wanderer findet in alle Himmelsrichtungen gut begehbare Wege und lohnende Ziele. Radwanderer können den Radweg, entlang der Mümling für erholsame Ausflüge nutzen. Mümling-Grumbach hat eine eigene Bahnstation und ist von Darmstadt in ca. 50 Minuten zu erreichen. Mümling-Grumbach liegt an der B45.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen datieren aus dem Jahr 1432, ein Zinsbuch der Herrschaft Breuberg nennt bereits damals 23 Familien. Erste Siedlungen und Lagerstätten müssen – wie beispielsweise ein römisch-keltischer Matronenstein in der Kirche aus der Zeit des römischen Kaisers Hadrian zeigt – erheblich früher datiert werden. Im Mittelpunkt des Ortes stand damals eine Klostermühle – erstmals erwähnt 1424 – die einen gewissen Reichtum (Müller gehörten damals zu den vermögendsten Leuten) des Ortes ermöglichten.

Die Geschichte des Odenwaldes reicht bis in die Hallzeit (ab 800 v. Chr.) zurück. Bedeutend für die spätere Besiedlung war der Bau des Limes, den die Römer vor 2000 Jahren zwischen Main und Neckar in einer Länge von 70 Kilometer als Schutz gegen die Germanen anlegten.

1232 übergab Kaiser Friedrich II. dem Erzbischof von Mainz das Kloster Lorsch einschlißelich aller Untertanen und Besitztümer, die auch im Odenwald lagen. Die Grafen von Erbach konnten im Laufe der Geschichte geschickt Streitigkeiten zwischen dem Erzbischoß und den Pfalzgrafen nutzen, 1532 wurde die Herrschaft Erbach durch Kaiser Karl V. sogar zur Reichsgrafschaft erhoben.

Um die Not seiner Untertanen zu lindern, brachte Graf Franz I. von Erbach-Erbach in den 80-er Jahren des 18. Jahrhunderts das Elfenbeinhandwerk und damit Arbeit und Brot nach Erbach. Noch heute ist die Kreisstadt des Zentrum der deutschen Elfenbeinkunst, das Deutsche Elfenbeinmuseum ist das einzige Museum dieser Art in Europa.

Früher ein eher unwirtschaftliches, dünn besiedeltes Land und als Armenkammer bekannt gewinnt die Region infolge ihrer Waldflächen und der Nähe zu den Ballungsgebieten Frankfurt/Wiesbaden/Offenburg und Heidelberg/Mannheim heute als Wohn- und Naherholungsgebiet immer mehr an Bedeutung, der Naturpark Bergstraße-Odenwald ist einer der größten deutschen Naturparke.
Die Wandlung von dem einstigen Bauerndorf zur heutigen Wohngemeinde vollzog sich nur langsam. Zunächst kam mit der Fertigstellung der Odenwaldbahn im Jahre 1871 ein erster wirtschaftlicher Aufschwung durch die Nutzung der Buntsandsteinbrüche am Osthang der Mümling. Aus kleinen Anfängen entstand 1892 die Likör- und Essigfabrik Fuhr. Die Kelterei ist noch heute in Familienbesitz und stellt einen in der Region sehr beliebten Magenbitter (den “Breuberger”) nach eigenem Rezept her.

In der Zeit des wachsenden Bedarfs an landwirtschaftlichen Geräten entstand die Hackenfabrik Lutz. Hier wurden bis zu 1200 Hacken je Schicht erzeugt die als Reishacken bis nach Thailand, Indonesioen, Afrika und Südamerika geliefert wurden.

1972 wurde die Gemeinde im Rahmen der Gebietsreform in die neu entstandene Großgemeinde Höchst eingegliedert (leider :-))).

Der Ort hat von dem Dorferneuerungsprogramm profitiert, das in den Jahren 1985 bis 1990 durchgeführt wurde. Unter anderem gab’s ein neues Feuerwehrhaus und einen neuen Marktplatz – mit Brunnen.

Der Ort hat sich eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt – damals, bei der Gebietsreform Anfang der siebziger Jahre, wäre man ganz gerne selbständig geblieben. Wie anfangs die Stimmung gegenüber der neuen Großgemeinde war, macht eine Anekdote deutlich: Die Freiwillige Feuerwehr bekam ein Auto und da sollte “Gemeinde Höchst” ‘draufstehen – was erst Akzeptanz fand, als darunter der Schriftzug “Ortsteil Mümling-Grumbach” angebracht wurde.